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Der Nationalpark Plitvicer Seen (Bildergalerie)

Der Nationalpark Plitvicer Seen (kroat. Nacionalni park Plitvièka jezera, umgangssprachlich Plitvice) ist der flächenmäßig größte Nationalpark Kroatiens und zugleich auch der älteste Nationalpark Südosteuropas. Er wurde 1949 gegründet und befindet sich im hügeligen Karstgebiet Mittelkroatiens unweit der Grenze zu Bosnien und Herzegowina, direkt an einer wichtigen Nord-Süd-Straßenverbindung, die das Landesinnere Kroatiens mit der Küstengegend verbindet. Das geschützte Nationalparkgebiet umfasst 296,85 Quadratkilometer. Davon entfallen etwa 90 % auf die Gespanschaft Lika-Senj und etwa 10 % auf die Gespanschaft Karlovac. Die Plitvicer Seen wurden 1979 als eines der ersten Naturdenkmäler weltweit in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Jährlich besuchen den Park etwa 900.000 Besucher. Der Eintritt ist gebührenpflichtig. Der Nationalpark ist für seine kaskadenförmig angeordneten Seen weltbekannt, von denen an der Oberfläche derzeit 16 sichtbar sind. Diese bildeten sich durch den Zusammenfluss einiger kleiner Flüsse sowie durch unterirdische Karstzuflüsse. Die entlang einer Fließrichtung angeordneten Seen sind durch natürliche Barrieren voneinander getrennt, eine Besonderheit und ein Merkmal von einzigartigen Naturvorgängen. Die besonders labilen Travertin-Barrieren entstehen durch ein Wechselspiel von Fließwasser, Luft und Vegetation. Im deutschsprachigen Raum bekannt geworden ist der Park unter anderem durch die Karl-May-Verfilmungen. Einige See- und Wasserfallszenen wurden in diesem Nationalpark gedreht.

Plitvicer Seen – Das biodynamische Phänomen der Karst Gewässer

Die Seenlandschaft der Plitvicer Seen inmitten der Karstlandschaft verdankt ihre Entstehung der Ablagerung von Kalk, der in Karstgewässern reichlich vorhanden ist. Diese Ablagerungen nennt man Kalktuff oder Travertin (beides wird im Kroatischen entweder als sedra oder tuf bezeichnet, nebst vielen anderen Benennungen). Die Besonderheit der Plitvicer Seen ist, dass sie keine abgetrennten Stehgewässer darstellen. Die jeweiligen Seen sind stets als zusammengesetztes System erachtet worden. Aufgrund der stetigen Veränderungen sind Analysen einzelner Seen auch nicht unbedingt zielführend. Die Wassermassen, die den Seen im oberirdischen oder unterirdischen Verlauf zufließen und am Ende als Fluss Korana weiterströmen, verändern das Aussehen der Seen und der umliegenden Landschaft stets von Neuem. Kalktuff wird einerseits teilweise wieder fortgeschwemmt, andererseits bilden sich ständig neue Ablagerungen. So entstehen neue Wasserfälle, während alte versiegen. Auch die Natur passt sich ständig an neue Gegebenheiten an. Insgesamt gesehen, stellt der Seenkomplex ein sehr empfindliches und labiles Ökosystem dar. Zur Bildung von Travertinbarrieren kommt es dadurch, dass kalkreiches Wasser in dünnen Schichten über eine Unterlage fließt und aufgewirbelt wird. Es bildet somit eine große Oberfläche und gibt dadurch vermehrt Kohlendioxid ab. Kleine Kristalle werden abgelagert und es entsteht Kalksinter, auch Kalktuff genannt. Es bilden sich Barrieren, vor allem an den reichlich vorhandenen Moosen. Im Laufe der Zeit können durch wachsende Barrieren und ansteigende Wasserpegel ältere Barrieren überschwemmt werden. Noch vor etwa 400 Jahren trennte eine ältere Barriere den See Kozjak in zwei Hälften. Die Barriere befindet sich heute ziemlich in der Mitte des Sees, etwa fünf Meter unter der Seeoberfläche.

Seen und Wasserfälle

In der Nähe jedes der Plitvicer Seen befindet sich eine Tafel mit dem Namen des Sees, seiner Oberfläche und Tiefe. Ähnlichen Hinweise begegnen Sie auf bei anderen Sehenswürdigkeiten, wie Namen von Wasserfällen, oder anderer Besonderheiten. 16 Seen tragen Namen, die wir hier kurz aufzählen wollen. Zahlreiche Legenden über sie finden sich in der Literatur. Zu diesen zählt die im Volksmund bekannte Geschichte der schwarzen Königin, die die Seen angeblich den Menschen geschenkt hat. Vielleicht bleibt Ihnen der ein oder andere Name eines der Seen im Gedächnis: Prošæansko, Ciginovac, Okrugljak, Batinovac, Vir, Kleiner und Großer Jovinovac, Galovac, Milino See, Gradinsko See, Großer Burget und der Kozjak, und das System der oberen Seen, die sich oberhalb des Plitvièki Hotels befinden, während die Milanovac, Gavanovac, Kaluderovac und Novakovic Brod zu dem System der unteren See zählen. Die Obere Seen werden durch die s. g. weißen und schwarzen Flüsse gefüllt. Die Plitvicer Seen entstehen im Süden durch den Zusammenfluss der beiden Zuflüsse Bijela Rijeka (deut. Weißer Fluss) und Crna Rijeka (deutsch Schwarzer Fluss). Diese entspringen unweit der Ortschaft Plitvièki Ljeskovac, wo sie sich unter der Brücke vereinigen. Die Wassermassen werden ab dieser Stelle bis zum Erreichen des ersten Plitvicer Sees als Matica (deutsch in etwa Stamm oder Ursprung) bezeichnet. Bei der Bucht von Liman (auch Limun genannt), einem Teil des Prošæansko jezero, fließt ein weiterer, namenloser Bach hinzu. Dieser wird von permanenten Quellen genährt, das Wasseraufkommen ist jedoch variabel. Über zeitweilig wasserführende Bäche an der Westseite des Prošæansko jezero gelangen ebenfalls Wassermassen in den See. Der Fluss Plitvica fließt am Ende der Plitvicer Seenkette (im Norden) über den Großen Wasserfall zu. Diese Stelle wird Sastavci (deutsch: Zusammensetzung oder Zusammenfluss) genannt. Die Wassermassen der Plitvicer Seen und des Flusses Plitvica bilden den Fluss Korana.

Wald, Flora und Fauna

Die unterschiedlichen klimatischen Einflüsse, sowie der große Höhenunterschied innerhalb des Schutzgebietes bewirken eine besonders vielfältige Flora und Fauna. Im Nationalparkgebiet sind vor allem viele endemische Arten vorzufinden. An den Seen existieren weiterhin alle Tierarten, die bereits vor dem Auftreten des Menschen dort beheimatet waren. Wissenschaftliche Untersuchungen der Pflanzenwelt führten zu einer Auflistung von insgesamt 1267 unterschiedlichen Pflanzenarten aus 109 Gattungen. 75 von den im Park vorkommenden Pflanzenarten sind endemisch, das heißt sie wurden zuerst in diesem Raum oder unweit davon entfernt beschrieben und klassifiziert. Eine Vielzahl dieser Arten sind gesetzlich geschützt. Im Nationalpark gibt es 55 unterschiedliche Dem Besucher bietet sich angesichts der Artenvielfalt zu jeder Jahreszeit ein sehr abwechslungsreiches Farbenspiel. Das Nationalparkgebiet ist von dichten Wäldern umgeben. Insgesamt setzt sich die Nationalparkfläche von 29.842 Hektar aus 22.308 Hektar Wäldern (74,75%), 6.957 Hektar Wiesen (23,31%) in dörflichen Räumen und 217 Hektar (0,72%) Wasserflächen zusammen. Eine Besonderheit stellt Èorkova uvala, ein 79,50 Hektar großes Urwaldgebiet im Nordwesten des Parks dar. Die dortigen Buchen und Tannen erreichen ein Alter von bis zu 700 Jahren.Das erweiterte Gebiet des Nationalparks ist eines der letzten Europas, in dem noch eine Vielzahl an wild lebenden Bären und Wölfen anzutreffen ist. Die reichhaltige Tierwelt der Plitvicer Seen äußert sich in den folgenden Zahlen: Insgesamt kommen im Nationalpark etwa 50 Säugetierarten vor. Derzeit zählen die Forscher 321 unterschiedliche Schmetterlingsarten, von denen 76 zu den Tagfaltern und 245 zu den Nachtfaltern gehören. Wissenschaftler schätzen, dass bislang lediglich 40-50 % der gesamten Schmetterlingspopulation erfasst wurden. Bisher wurden 12 Amphibienarten, sowie einige wenige Reptilienarten entdeckt (z.B. die Waldeidechse , die Östliche Smaragdeidechse , die Würfelnatter, die Kreuzotter, die Europäische Hornotter und die Europäische Sumpfschildkröte).

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